Pflegefamilie werden

Was heißt placement familial ?
Vollzeitunterbringung eines Kindes in einer Pflegefamilie

Eine Pflegefamilie bietet einem Kind, welches zum derzeitigen Zeitpunkt aus diversen Gründen nicht die Möglichkeit hat, bei seinen leiblichen Eltern zu leben, einen geborgenen und sicheren Platz in einer Pflegefamilie an.Oft entscheidet der Richter die Zuweisung in eine Pflegefamilie, manchmal sind es die Eltern selbst, welche sich die Betreuung ihres Kindes in dieser Form wünschen. Die Dauer des Verbleibs eines Kindes in der Pflegefamilie ist schwer vorhersehbar: selbst bei sorgfältiger Abwägung aller Umstände mögen Kinder länger als geplant in der Pflegefamilie bleiben, oft über 18 Jahre hinaus bis zur Selbstständigkeit.

 

Begleitung der Pflegefamilie und der Herkunftsfamilie

Es liegt uns am Herzen, die ursprünglichen Bindungen der Kinder an ihre leiblichen Eltern zu respektieren. Als Begleiter und für die Betreuung Mitverantwortliche tun wir deshalb unser Möglichstes, um Kontakte und Besuche zwischen leiblichen Eltern und Kindern aufrecht zu erhalten. In Gesprächen zwischen Eltern, Pflegeeltern und Begleitern können auftauchende Probleme bewältigt und eine gemeinsame Linie in der Erziehung der Pflegekinder gefunden werden.

 

Was bedeutet es ein Pflegekind zu sein ?

Oft reagieren Kinder auf diese außergewöhnliche Situation gefühlsmäßig und körperlich. Sie brauchen Verständnis, Unterstützung, Geduld und Zeit um sich sicher zu fühlen und sich an die neue Situation zu gewöhnen. Nicht selten bleibt die Ungewissheit über die eigene Zukunft, besonders dann, wenn das Kind bereits viele Enttäuschungen erlebt hat. Viele Kinder sind verunsichert weil sie nicht wissen was von ihnen erwartet wird. Bei der Aufnahme von Kindern, besonders bei älteren Kindern, müssen Pflegeeltern sich darauf einstellen, dass diese Kinder durch ihr Vorleben in ihrem Verhalten und in ihrer Einstellung geprägt sind und dass sie ihre Verhaltensweisen und Gewohnheiten nicht von heute auf morgen ändern können.

 

Wer kann Pflegefamilie werden ?

Es gibt nicht DIE Pflegefamilie. Eher kann man davon ausgehen, dass ganz unterschiedliche Menschen gute Pflegeeltern sein können. Wir suchen Familien, die mit Freude Kindern ein warmes und schützendes Zuhause bieten können. Wir suchen Menschen, die sich ihrer eigenen Grenzen und Unsicherheiten bewusst sind, die bereit sind, aus den Erfahrungen anderer zu lernen, und gemeinsam über Probleme und Gefühle zu reden.

 

Voraussetzungen sind u. a.:

  • Wärme: ein Kind muss fühlen, dass es willkommen, erwünscht, umsorgt ist und dass es «sicher» sein kann.
  • Toleranz: Pflegekinder und deren Eltern wollen so akzeptiert werden, wie sie sind, nicht wie wir sie uns vielleicht wünschen.
  • Geduld: Kinder brauchen oft sehr lange Zeit, bevor sie Vertrauen aufbauen können .
  • Verstand: Erziehung bedeutet auch immer wieder die Fähigkeit zu überlegten Entscheidungen.
  • Empathie: dem Kind und seinen leiblichen Eltern gegenüber
  • Wissen: Bereitschaft sich weiterzubilden und sich somit konkret mit dem Thema « Trauma » auseinanderzusetzen, um dem Kind die bestmögliche Versorgung anzubieten.

 

Vielleicht sollten Sie sich auch folgende Fragen stellen:

  • Sind wir bereit, den Kontakt des Kindes zu seinen leiblichen Eltern zu fördern?
  • Werden wir damit fertig, dass unser Pflegekind die Trennung von seinen Eltern nicht oder nur sehr schwer akzeptiert?
  • Sind wir uns bewusst, dass ein Pflegekind ganz andere Bedürfnisse haben kann als unsere eigenen Kinder?
  • Wollen wir die erzieherische Verantwortung gemeinsam mit der Dienststelle und den leiblichen Eltern tragen?
  • Sind wir bereit unser Pflegekind, sofern die persönliche Situation der leiblichen Eltern sich stabilisiert hat, wieder in seine Ursprungsfamilie
  • einzugliedern, auch wenn wir es zu lieben gelernt haben und eine Trennung weh tut?

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